Ansprache des Kirchenvorstandes an die Konfirmierten am 15.04.2018

Vorgetragen von Gardis von Gersdorff

 

„Na, hast du schön gebetet?“

„Also, bei dem ganzen Gebete kommst du ja sowieso in den Himmel!!!“

 

Liebe Konfirmierte, liebe Eltern und Paten, liebe Gemeinde!

Ja, mit solchen Spötteleien sieht man sich manchmal konfrontiert, ganz so, als sei Glauben lächerlich!

Ihr, liebe Konfirmierte, habt das christliche Leben in unserer Gemeinde im letzten Jahr kennen gelernt, einige waren schon durch den Kindergottesdienst darauf eingestimmt, für andere war alles neu. Und heute ist diese sehr intensive Zeit vorbei, das wars jetzt mit jeden Dienstagnachmittag zum Konfiunterricht, sonntags in die Kirche, Konfifahrten, Projekttage, eigener Jugendgottestdienst und so vielem mehr. Eine schöne Zeit, hoffentlich, zumindest hatten wir als Kirchenvorstand bei Eurem Prüfgottesdienst das Gefühl, Chistsein ist was für Euch, ihr wollt konfirmiert werden. Und ihr seid gewachsen, nicht nur an der Körpergröße gemessen, seit  Eurem Einführungsgottesdienst vor einem Jahr. Groß seht ihr aus, und das liegt nicht nur an der Kleidung!

Ihr habt eine ganze Reihe an ganz einfachen Lebenshilfen im vergangenen Jahr kennengelernt, angefangen bei den 10 Geboten bis hin zu in Gleichnissen verpackten Weisheiten aus der Bibel. Überhaupt nicht zum Spotten, ist die Bibel doch immer noch das meistgelesene Buch der Welt. Und was gibt es zu spotten über Barmherzigkeit und Nächstenliebe, aufeinander zu achten und für andere und sich zu beten, da fallen mir schlechtere Charakterzüge und Taten ein. Euer Leben steht euch noch bevor und Gott sei Dank, wir dürfen hier in Frieden leben, stehen aber auch vor Herausforderungen-Beispiel Leistungsgesellschaft. Rund um die Uhr einsatzbereit, flexibel, der Tag durchgetaktet-Perfekt! - Perfekt? Kein Innehalten und das manchmal bis zum Umfallen. Burnout und Depression durch alle Altersschichten, auch schon bei Schülern, wie man hört. Vor nicht allzu langer Zeit hat mir ein Gemeindemitglied Folgendes mit auf den Weg gegeben: „Weißt du, warum ich in die Kirche gehe? Weil ich nicht perfekt bin und das ist gut so und so bin ich von Gott angenommen.“ Wie wahr! Hier ist das erlaubt. Perfekt ist keiner von uns und Fehltritte passieren aber wie unangenehm auch immer, fallen wir doch „nie tiefer, als in Gottes Hand“, wie es die ehemalige Ratsvorsitzende der EKD treffend formulierte. Das tröstet und macht Mut, hoffentlich auch Euch! Ja, hier ist Freiraum vom Alltag gegeben, durch vertraute Lieder, Liturgien, Menschen. Ihr zieht nun erstmal weiter, unter dem Segen Gottes ganz gewiss, hinaus in diese Welt, in der es eben nicht immer so einfach ist aber ihr wisst, wo ihr Freiräume findet, egal wie ihr seid, auf ein baldiges Wiedersehen, in der Jugendgruppe, in kirchenmusikalischen Gruppen oder einfach „nur“ Sonntag morgens im Gottesdienst, ihr seid jetzt volle Mitglieder unserer Gemeinde und jederzeit herzlich willkommen!!.

Liebe Eltern und Paten, ihr habt  eure Kinder und Patenkinder bis hierher begleitet, merkt aber auch, dass sie selbstständiger werden. Auch durch Eure Hilfe sind Sie dort, wo sie jetzt stehen. Und ihr werdet sie weiter begleiten, ihr setzt Vertrauen in sie und lasst sie eigene Fehler machen, ihr habt den Grundstein für den christlichen Glauben gelegt und sie haben „ja“ gesagt. Seid auch in Zukunft für Sie da, nehmt Fragen ernst und sucht gemeinsam nach Antworten und das alles unter Gottes Segen.

Wir wünschen Euch, liebe Konfirmierte, liebe Eltern und Paten, dass Euer Glauben Euch weiter trägt, Teil Eurer Persönlichkeit ist und bleibt und Euer Glauben Euch auch in ungemütlichen Zeiten ein fester Anker ist. Steht dazu und seid stolz darauf!

Ansprache an die Konfirmierten 2018
Rede von Gardis von Gersdorff zum Download.
Ansprache_2018.pdf
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